Auszubildende diskutierten mit WDR-Moderator Kay Bandermann und Gästen aus der Politik am Nell-Breuning-Berufskolleg in Frechen über die Zukunft Europas.

Für die EU steht ein entscheidendes Jahr bevor. Brexit, europafeindliche Populisten, europäische Flüchtlingspolitik. WDR-Moderator Kay Bandermann moderierte die Podiumsdiskussion zum Thema „Europas Zukunft – Unsere Zukunft“ und diskutierte am 07.12.2018 mit seinen Gästen über die Erwartungen und Ziele für die Zukunft Europas.

Die vom Nell-Breuning-Berufskolleg und der Europäischen Akademie NRW organisierte zweitägige Veranstaltung begann am 6. Dezember 2018 mit einem Informationstag, der die Teilnehmenden mit viel Wissen versorgte.

In Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus dem Wissenschaftsbereich wurden den Auszubildenden neben den Grundzügen der EU-Politik auch Kenntnisse zu hochaktuellen Themen wie die hohe Jugendarbeitslosigkeit einiger EU-Länder, die Flüchtlingsproblematik, dem wachsenden Populismus und dem Brexit vermittelt. Zwei Workshops wurden in der Form von World-Cafés, in denen Schüler der Lagerlogistik des Nell-Breuning-Berufskollegs intensiv durchgeführt.

Am zweiten Tag wurde auf dem Podium diskutiert. Zu den Diskutanten zählten drei Auszubildende aus dem Logistikbereich des Nell-Breuning-Berufskollegs sowie Daniel Freund, Kandidat für die Europawalen bei den Grünen und Mitarbeiter bei Transparency International, Alexander Steffen, Stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Liberalen NRW und Micha Heitkamp, Juso-Regionalvorsitzender und NRW-Kandidat für die Europawahlen.

Es war eine spannende Diskussion in der sehr deutlich wurde, welche Ansichten die Parteien-Vertreter zu den wichtigsten Themen hatten. Es war für die SchülerInnen interessant, die sehr differenzierten Handschriften der einzelnen Parteien zu erkennen. Hinzu kamen die persönlichen Temperamente der Teilnehmer: von Sachlichkeit bis zu hitziger Debatte war alles vorhanden.

Die Unterschiede zwischen den Haltungen der Diskutanten wurden vor allem bei Flüchtlingspolitik, einer möglichen europäischen Arbeitslosenversicherung oder einer gemeinsamen europäischen Armee deutlich. Hier unterscheiden sich die Ansichten von FDP, SPD und Grünen in vielen Bereichen. Während weitgehend Einigkeit zum Thema Brexit herrschte, der von allen Parteien als tragischer Verlust angesehen wird, bei dem beide Seiten verlieren.

In der bis auf den letzten Platz besetzten Aula hielt sich die Spannung bis zum Schluss. Mehrere kritische Zuschauerfragen zur Flüchtlingsproblematik und zum Brexit heizten die Diskussion noch einmal an.

Eine herausragende Veranstaltung. Eins wurde klar: Europa ist wichtig und mühsam. Aber wenn wir ein großes, freiheitliches, weltoffenes Europa wollen, ist es jede Mühe wert.

Christian Hansen

Den Beitrag im Kölner Stadt-Anzeiger finden Sie hier.